Humus – das leckere Zeug aus Kichererbsen?
Humus

Was ist Humus und wie entsteht er?

In der Natur werden täglich abgestorbene Pflanzenteile und tote Tiere im Boden in ihre Bestandteile zerlegt. Die daraus entstandene organische Substanz ist „Humus“. Dafür verantwortlich sind unzählige kleine Bodenorganismen, wie Fadenwürmer, Bakterien und Pilze, aber auch die größeren unter den Lebewesen wie die bekannten Regenwürmer. Humus fördert somit auch die Artenvielfalt.

In der freien Natur sorgt ein fortlaufender Prozess in den oberen Bodenschichten dafür, dass Humus entsteht. Im heimischen Garten oder auf dem Acker wird dieser Kreislauf jedoch oft durchbrochen. Indem wir Gemüse oder Getreide ernten, Sträucher schneiden oder Unkraut jäten nehmen wir einen Teil der organischen Substanz aus dem System heraus. Wird dieser Anteil nicht wieder auf die Fläche zurückgeführt, nimmt der Humusgehalt und die Fruchtbarkeit des Bodens langfristig ab. Deswegen ist es wichtig, die entnommene organische Substanz wieder zu ersetzen – etwa durch Kompost.

Welche Aufgabe hat Humus?

Humus bindet wichtige Pflanzennährstoffe an der Oberfläche und schützt so vor deren Auswaschung ins Grund- oder Oberflächenwasser. Diese Eigenschaft ist besonders bei sandigen Böden, von großer Bedeutung, in denen  die Nährstoffe aufgrund ihres geringen Tonanteils nur schlecht gebunden werden können. Humus sorgt für eine stabile Bodenstruktur, indem er Mineralteilchen zu hohlraumreichen und stabilen Bodenkrümeln verklebt. Pflanzen können den Boden dadurch besser durchwurzeln, es gelangt mehr Sauerstoff hinein, wodurch die Wurzeln diesen aufnehmen können. Humus hat außerdem eine Pufferfunktion. Er sorgt dafür, dass Säuregradschwankungen im Boden ausgeglichen werden – eine wichtige Voraussetzung für das Funktionieren biochemischer Prozesse im Boden.

Ein weiterer Vorteil von Humus ist sein hohes Wasserspeichervermögen. Huminstoffe und Ton-Humuskomplexe bilden in Verbindung mit Bodenpartikeln stabile Bodenaggregate mit ausreichend großen Poren, in denen Wasser gespeichert wird. Bis zum Fünffachen seines eigenen Gewichts kann Humus an Wasser speichern. Das kommt vor allem dann zum Tragen, wenn extreme Sommertrockenheit das Wettergeschehen bestimmt. Umso wichtiger ist dann ein Boden, der Wasser gut speichern kann. Wer einen Garten neu anlegt, sollte daher direkt bei der Anlage daran denken, den Boden ausreichend mit Kompost zu versorgen.

Garten

Und wie schützt Humus Umwelt und Klima?

Humus kann größere Mengen an Kohlenstoff im Boden speichern. Damit wird der Atmosphäre in hohem Maße klimarelevantes Kohlendioxid (CO2) entzogen und im Boden gespeichert. Je höher der Humusgehalt im Boden, desto mehr Kohlenstoff wird gebunden. Allerdings ist Humus nur dann eine Gewähr für dauerhafte Kohlenstoffspeicherung, wenn der Humusgehalt durch ständige Zufuhr von neuem organischen Material konstant gehalten oder erhöht wird. Andernfalls wird der Kohlenstoff aus dem Humus nämlich wieder als CO2 in die Atmosphäre freigesetzt.

Ein Ackerboden speichert im Schnitt etwa 95 Tonnen Kohlenstoff pro Hektar. Dauergrünlandflächen schaffen es durchschnittlich auf 181 Tonnen pro Hektar.

Gartenbesitzer können, ebenso wie Landwirte die Humusgehalte ihrer Böden gezielt verbessern und damit das Klima schützen, indem sie regelmäßig organischen Dünger (Kompost) ausbringen und in den Boden einarbeiten und sogenannte Zwischenfrüchte anbauen.

Für mehr Klimaschutz im Garten!